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Leseförderung in der Schule – Beiträge aus der Forschung

Sie möchten wissen, was die Wissenschaft über schulische Leseförderung sagt? In den Beiträgen zur schulischen Leseförderung erfahren Sie von Experten, welche wissenschaftlichen Ergebnisse und Erkenntnisse für Ihre Praxis wichtig sind.

Im Jahr 2006 haben wir ein eigenes Institut für Lese- und Medienforschung gegründet, um unsere Projekte an neuesten Forschungserkenntnissen auszurichten. Das Institut identifiziert neue Themen und Trends im Bereich Lese- und Medienforschung und führt zahlreiche Untersuchungen und Evaluierungen durch.

Ansprechpartnerinnen

Prof. Dr. Simone C. Ehmig

Leiterin

Tel.: 06131-28890-81

simone.ehmig@stiftunglesen.de

Lukas Heymann

Wissenschaftlicher Projektleiter

Tel.: 06131-28890-82

lukas.heymann@stiftunglesen.de

Der Vorlesemonitor - die Bildungsstudie

Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, haben besonders gute Startchancen. Sie haben früh einen größeren Wortschatz, lernen leichter lesen, sind einfühlsamer und haben in vielen Fächern bessere Schulnoten.

Bereits seit 2007 untersuchen DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung jährlich im Rahmen der etablierten Vorlesestudie das bundesweite Leseverhalten in Kitas, Schulen und Familien. Seit 2022  läuft die Bildungsstudie unter dem Namen Vorlesemonitor und neuem Studiendesign: Ein jährlich vergleichbarer Fragenkatalog ermöglicht ab jetzt die Beobachtung von (Vor-)Leseverhalten bei Kindern im Alter von ein bis acht Jahren.

Durch die Befragung von über 800 Eltern gibt der Vorlesemonitor Aufschluss über die Vorlesepraxis in Familien, zieht Rückschlüsse im Vergleich zu den letzten Jahren und analysiert Vorlesebiografien und Risikofaktoren sowie den Einfluss der Verfügbarkeit von Vorlesestoff – sowohl in Bezug auf analoge als auch digitale Angebote. Der Vorlesemonitor wird im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetags durchgeführt.

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© Stiftung Lesen

Nationaler Bildungsbericht 2022

„Bildung in Deutschland“ ist ein indikatorengestützter Bericht, der das deutsche Bildungswesen als Ganzes abbildet und von der Frühen Bildung bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter reicht. Der Bericht 2022 legt im Schwerpunktkapitel den Fokus auf das Thema „Bildungspersonal“

Der nationale Bildungsbericht erscheint alle zwei Jahre als umfassende und empirisch fundierte Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens: von der frühen Bildung über die allgemeinbildende Schule und die non-formalen Lernwelten im Schulalter, die berufliche Ausbildung und Hochschulbildung bis hin zur Weiterbildung im Erwachsenenalter.

Eine wissenschaftlich unabhängige Autor:innengruppe erstellt den von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Bericht.

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© Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung/wbv Publikation

Die Entwicklung von Alltags- und Bildungswortschatz am Ende der Grundschulzeit

Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Alltags-, aber auch Bildungswortschatz ist in vielen Lebenssituationen präsent. Beide Wortschatzarten werden zum Text- und Sprachverständnis benötigt. Die Fähigkeit, diese Wortschatzarten sicher anzuwenden, wird in der Schule gefestigt und ist auch für den weiteren Bildungsweg von großer Bedeutung. 

Wortschatzentwicklung beginnt früh und findet lebenslang statt. Sie ist abhängig von verschiedenen individuellen und sozialen Merkmalen.

Vor diesem Hintergrund wurde am Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund ein Test entwickelt, der die Kompetenzen im Alltags- und Bildungswortschatz bei Grundschulkindern misst. In der Forschungsstudie FALKE – Längsschnitt sind anschließend folgende Fragen untersucht worden:

  • Wie lässt sich die Entwicklung des Alltags- und Bildungswortschatzes von der 3. zur 4. Klassenstufe beschreiben?
  • Zeigen sich unterschiedliche Entwicklungsverläufe für den Alltags- und Bildungswortschatz von der 3. zur 4. Klassenstufe nach Geschlecht, sprachlichem Migrationshintergrund und sozioökonomischem Status?

Erfahren Sie hier mehr über die Ergebnisse der Untersuchung und was dies für die Lehrpraxis bedeutet.

© Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund

Förderung und Diagnostik von Lesekompetenzen im Primarbereich

Bund-Länder-Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS)

Lesen ist eine der zentralen Kulturtechniken und eröffnet Chancen für die Bildungskarriere. Die Bund-Länder-Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" (BiSS) hat sich neben der systematischen Förderung und Diagnostik von Sprachkompetenzen zum Ziel gesetzt, die zum Teil selbst entwickelten Förderkonzepte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Effizienz zu evaluieren.

Ein Teilprojekt ist BiSS-EvalLesen, eine vergleichende Untersuchung von Viertklässlerinnen und Viertklässlern von Grundschulen, die an BiSS im Bereich Lesen teilnahmen, und von Kontrollschulen, die keine derart strukturierte Leseförderung und -diagnostik umsetzen. 

Erfahren Sie hier mehr über die Forschungsergebnisse und nutzen Sie die hilfreichen BiSS-Materialien für Ihre Unterrichtspraxis:

Website der BiSS-Initiative

Praxisportal des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) mit Einführungsvideo "Lautlesetandem"

11 Gründe, warum Lesen klug macht

Auszug aus bild der wissenschaft 7-2018

Lesen fördert die geistigen und emotionalen Fähigkeiten von Menschen in vielfältiger Weise. Es beflügelt die Fantasie und kann helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern.

Warum es sich lohnt, die Herausforderungen des Lesenlernens zu meistern und was Leser von Nicht-Lesern unterscheidet, schildert der Artikel "11 Gründe, warum Lesen klug macht" in bild der Wissenschaft anhand aktueller Forschungsergebnisse.

© Bild der Wissenschaft

Mädchenwörter – Jungenwörter: Ist der Wortschatz eine Frage des Geschlechts?

Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Der Wortschatz, die Gesamtheit aller verfügbaren Wörter im mentalen Lexikon von Schülerinnen und Schüler, ist nicht nur für das Fach Deutsch von zentraler Bedeutung.

Wortschatzkompetenz lässt sich in quantitative und qualitative Aspekte unterscheiden. In quantitativer Hinsicht ist der durchschnittliche Wortschatzumfang von Mädchen und Jungen im Schulalter in der Regel vergleichbar groß.

Die Ergebnisse von Studien am Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund zeigen jedoch, dass bei gleichem Gesamtwortschatz die im Vorfeld als männlich konnotiert eingestuften Wörter („Jungenwörter“) häufiger von Jungen, die als weiblich konnotiert eingeschätzten Wörter („Mädchenwörter“) häufiger von Mädchen korrekt gelöst wurden.

© Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund

Ankreuzen oder Ausformulieren? Unterschiedliche Leseverständnisaufgaben im Vergleich

Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Im Unterrichtsgespräch oder in Leistungstests werden die unterschiedlichen Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern häufig mit Verständnisfragen geprüft. Die wissenschaftliche Forschung unterscheidet hierbei zwischen offenen und geschlossenen Aufgaben. Offene Aufgaben erfordern das Formulieren einer eigenen Antwort. Bei geschlossenen Aufgaben soll eine richtige Antwort unter mehreren Möglichkeiten ausgewählt werden.

Die Analysen des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) zeigen, dass Mädchen im Durchschnitt bei der Bearbeitung von offenen Aufgaben besser abschneiden als gleichaltrige und gleich lesekompetente Jungen. Vergleichbares gilt für Kinder ohne Migrationshintergrund und aus sozial privilegierten Familien. Mögliche Erklärungen hierfür können höhere Sprachkompetenzen, aber auch höhere Motivation sein.

© Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Wörter lernen ganz nebenbei? Wirksamkeit impliziter Wortschatzförderung bei Grundschulkindern

Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Sprache hat große Bedeutung für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung wie zum Beispiel für lebenslanges Lernen. Eine zentrale Komponente von Sprache ist der Wortschatz.

Die Kommunikation mit der Umwelt wird dabei einerseits durch den aktiven (produktiven) und andererseits durch den passiven (rezeptiven) Wortschatz ermöglicht.

Sowohl die Breite – also die Anzahl der bekannten Wörter – als auch die Tiefe – also das Kennen unterschiedlicher Wortbedeutungen und deren flexible Nutzung – sind zentral für den Wortschatz eines Menschen.

Der Wortschatz von Kindern und Jugendlichen ist zentral für schulisches Lernen. Hinweise zur Sprachförderung und Wortschatzgewinnung sind gerade vor dem Hintergrund sprachlich zunehmend heterogener Klassen wertvoll.

Die Ergebnisse von Studien am Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund zeigen, dass Kinder schon durch das Lesen von Texten implizit neue Wörter lernen – eine Methode, die relativ leicht in den schulischen Alltag integriert werden kann.

Mit dem Text „Ein Elefant ist spurlos verschwunden“ können Sie selbst mit Ihren Schülerinnen und Schülern das implizite Wortschatzlernen ausprobieren und im Anschluss den mittleren Wortschatzzuwachs in der Klasse ermitteln.

© Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Jungen mögen nur Abenteuergeschichten?! Interessensunterschiede im Lesen zwischen Mädchen und Jungen

Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Ein wichtiges Ziel von schulischen Lehr- und Lernprozessen ist der Erwerb von Lesekompetenz. Lesen ist auch im Internetzeitalter eine grundlegende Fertigkeit und Voraussetzung für das Verständnis komplexer Inhalte.

In dieser zentralen Domäne schneiden Schülerinnen häufig besser ab als Schüler.

So haben Mädchen im Mittel bessere Schulnoten im Lesen und ihre intrinsische Lesemotivation ist oftmals stärker ausgeprägt.

Jungen lesen – allerdings unterscheidet sich ihr Leseverhalten von dem der Mädchen. Auch die inhaltlichen Vorlieben sind andere. Für Lehrkräfte ist es oftmals schwierig Texte auszuwählen, die sowohl Jungen als auch Mädchen interessieren.

Das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) hat folgende Fragestellungen untersucht:

  • Wie stark ist das Interesse von Jungen und Mädchen an kurzen Lesetexten mit unterschiedlichen Themen im Mittel ausgeprägt?
  • Zeigt sich ein Geschlechtereffekt zu Ungunsten der Jungen im Interesse an den Texten?
  • Kann es gelingen, Lesetexte für den Unterricht zu identifizieren, die Mädchen und Jungen gleichermaßen interessieren?
  • Gibt es systematische Unterschiede im mittleren Interesse zwischen verschiedenen Textgenres in Abhängigkeit von dem Geschlecht?

Mit Hilfe eines im Download enthaltenen Fragebogens und Hinweisen zur Auswertung können Sie mehr über das Interesse Ihrer Schülerinnen und Schüler nach dem Lesen eines Textes erfahren!

© Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Lesekompetenz und Lesemotivation im Grundschulalter

Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund

Lesen gehört zu den alltäglichen Anforderungen des Lebens. Ob es darum geht, einen Sachtext zu lesen, den Busfahrplan oder ein Rezept für Spaghetti mit Tomatensoße: Texte unterschiedlicher Art sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und fordern kompetente Leserinnen und Leser.

Die Studie "Lesekompetenz und Lesemotivation im Grundschulalter" des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund belegt, wie eng Lesefreude, Leseverhalten und Lesekompetenz zusammenhängen – und wie stark die möglichst frühe Verankerung von Lesen in der Lebenswelt der Kinder ihr späteres Leseverhalten und ihre Lesemotivation beeinflusst. 

Mit Hilfe eines im Download enthaltenen Fragebogens und Hinweisen zur Auswertung können Sie mehr über das Leseverhalten und die Lesemotivation Ihrer Schülerinnen und Schüler erfahren!

© Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund