Elisabeth Steinkellner
Vor nicht einmal zwei Wochen hat die 16-jährige Maia das Tagebuch von Oma Sieglinde bekommen. Und jetzt ist es nur eine Erinnerung an die einzige Person, die immer und jederzeit für Maia und ihre beiden Schwestern Heidi und Ruth da war. Die was Warmes gekocht hat, wenn Mama mal wieder keine Zeit hatte, die Geld für Eis, Kinokarten oder die Reparatur der Waschmaschine herbeigezaubert hat und ... Heidi immer auf dem Zebra, ihrem alten Klavier, hat spielen lassen. Jetzt kann Heidi nur auf einem bemalten Stück Papier üben und das Leben ist für die Familie mit einem Schlag viel komplizierter geworden. Maia weiß nicht, wie es weitergehen soll - und ihre besten und einzigen Freund*innen Alex und Carla (die eigentlich Engelbert heißt), können ihr nur bedingt helfen. Schließlich gelten die ebenso als Freaks wie Maia, die allerdings nicht weiß, ob das vielleicht nur an ihrer Konfektionsgröße liegt. Oder daran, dass ihre Mama eben drei Töchter von drei Männern hat. Oder vielleicht daran, dass sie ständig davon träumt, aus dem Fenster steigen und fliegen zu können. Und nicht mehr wie alle anderen alles ständig in die - richtigen - Schubladen einordnen zu müssen...
Dieses sehr besonders gestaltete Jugendbuch überzeugt mit einer restlos ehrlichen und authentischen Hauptfigur, die - mit herrlichem Witz - aus ihrem eher tristen Alltag erzählt: anhand ihrer Tagebucheinträge und zahlreicher Zeichnungen, aus denen Frust, Ratlosigkeit, aber auch Unbeschwertheit und Hoffnung sprudeln. Und die nichts, aber auch gar nichts von dem aussparen, was Hauptfigur und Leser*innen bewegt...
© Beltz & Gelberg
Alter
13 bis 16 Jahre
geschrieben von
Elisabeth Steinkellner
illustriert von
Anna Gusella
Verlag
Beltz & Gelberg
Erscheinungsjahr
2020
Länge
140 Seiten
ISBN
978-3-407-75579-7
Preis
14,95 €
Themen
Ernstes, Erwachsenwerden, Freundschaft & Liebe, Lustiges, Mensch und Gesellschaft
Kategorie
Roman