© Pexels/Ekaterina Bolovtsova

„Hundgestütztes Lesen – eine innovative Form der Leseförderung!“

„Alle Menschen können lesen!“, das ist die Vision der Stiftung Lesen. Um diese Vision wahr werden zu lassen, ist es wichtig, immer neue und besondere Trends zu verfolgen. Dabei ist die Stiftung "auf den Hund gekommen", denn Studien zeigen die Vorteile der hundgestützten Leseförderung (Gee, Harris & Johnson, 2007). Im Fokus stehen hier die Reduzierung von Stress und die Steigerung der Motivation.

Warum das so ist und was beachtet werden muss, damit alle Beteiligten Spaß am Lesen haben, wird in den nächsten Abschnitten erläutert.

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Sophie Gotthardt

Projektmanagerin

Tel.: 06131-28890-38

sophie.gotthardt@stiftunglesen.de

Wieso sollten Kinder Hunden vorlesen?

Lesen lernen – das ist ein Meilenstein in der Schullaufbahn. Heißt allerdings auch: üben, üben, üben. Gerade wenn Kinder in der Klasse oder zu Hause häufig die Erfahrungen von Korrekturen und Unterbrechungen gemacht haben, vergeht die Lust am weiteren Lesen. Hunde verbessern nicht und bekommen auch keine stockenden Pausen im Lesefluss mit. Es ist erwiesen, dass der Cortisolspiegel im Umgang mit Tieren sinkt. Zusätzlich sorgt das Streicheln des Tieres für einen Anstieg des Glückshormons Oxytocin. Die Anwesenheit des Hundes wirkt sich also nicht nur auf die Psyche aus, sondern auch auf das Nervensystem (Odendaal & Meintjes, 2003). So wird (Vor-)Lesen zu einem unbeschwerten Erlebnis, bei dem sich bald Erfolgserlebnisse einstellen.

 

© Stiftung Lesen

Was muss ich bei der hundgestützten Leseförderung beachten?

Die goldene Regel lautet: Alle Beteiligten müssen mit Spaß bei der Sache sein! Dabei sollte das Lesen vor allem auch für den Hund einen Nutzen haben (zum Beispiel durch Zuwendung, besondere Leckerlis oder Spielzeuge). Kinder sollten das Angebot auf freiwilliger Basis annehmen können.

Welche Vorrausetzungen müssen erfüllt sein, damit ich mit meinem Hund vorlesen kann?

Natürlich müssen Mensch-Hund-Teams, die in diesem wichtigen Bereich tätig sind, gut ausgebildet sein. Lehrkräfte, die ihren Hund in die tägliche Arbeit integrieren wollen, müssen andere Vorgaben erfüllen als ehrenamtlich Tätige. Neben einer fundierten Ausbildung von Mensch und Hund sind von Seiten des Menschen Empathie, Flexibilität und Kreativität gefragt. Hunde (egal welcher Rasse und Größe) sollten besonders gerne mit unterschiedlichsten Menschen interagieren und über eine hohe Reizschwelle verfügen. Hier gibt ein Wesenstest meist Aufschluss über die Eignung des Tieres.

In Deutschland bieten inzwischen immer mehr Institute derartige Ausbildungen an. Diese unterscheiden sich in Umfang, Dauer und Niveau. Hier den Überblick zu behalten und das persönlich passende Angebot zu finden, kann zu einer Herausforderung werden. Deshalb haben wir an dieser Stelle einige Anbieter und Beratungsstellen zusammengestellt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
 

© Ivo Schmiedt

Wie sind Leseeinheiten mit Hund aufgebaut?

Hundgestütztes Lesen kann so individuell wie die eingesetzten Hunde sein. Im Allgemeinen wird es entweder im Einzel- oder Kleingruppensetting durchgeführt. Kinder lesen dem Hund vor und werden dabei nicht unterbrochen. Häufig werden noch kleine Tricks des Hundes integriert. Hauptaufgabe des Hundes ist es, beim Kind zu sein und ihm „zuzuhören“.

Lotti, der Lesehund der Stiftung Lesen, zum Beispiel liebt die Geschichte von Robin Hood und sucht sich diese Geschichte aus, wann immer sich ihr Gelegenheit dazu bietet. Außerdem sucht sie gerne vorher versteckte Leckerlis und freut sich, wenn sie am Ende jeder Lese-Einheit „berichten“ darf, was ihr zu der vorgelesenen Geschichte einfällt. Natürlich trägt „ihr Mensch“ Lottis Gedanken in die Lesepässe der Kinder ein – zusammen mit Lottis Unterschrift: einem Pfotenabdruck!

© SWR Heimat/Rieke Spang

Welche Bücher sind für die hundgestützte Leseförderung geeignet?

Hier gibt es im Allgemeinen nur einen Leitsatz: Erlaubt ist, was Spaß macht! Bei Kindern mit einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne oder solchen, die gerade erst anfangen zu lesen, empfehlen sich sehr kurze Texte. Besonders Erstlesebücher eignen sich dafür gut: mit Fibelschrift, kurzen Sätzen und Bildern, die das Textverständnis unterstützen. Viele haben am Ende von Kapiteln zusätzliche Fragen, um die Aufmerksamkeit der Kinder zusätzlich zu fördern. Auch Comics eignen sich durch die Vielzahl an Bildern hervorragend für die Leseförderung! Thematisch kommen meist Bücher über Hunde gut an, so kann mit dem Hund über Hunde gelesen werden. In unseren Lesetipps und Aktionsideen findet sich eine Fülle an Inspirationen.

© Stiftung Lesen

Was kann ich tun, um meinen Hund noch mehr einzubeziehen?

Jetzt fehlt noch ein passender Trick, um gemeinsam mit Hund den Leseeinheiten den letzten Schliff zu geben? Oder das Vorlesen soll mit kurzen Aktionen Kind und Hund in Aktion bringen? Dazu finden sich in unseren Aktionstipps einige Anregungen…

© Dog Photos/Michèle Baumbach

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Quellenverzeichnis

Gee, Nancy/Harris, Shelly/Johnson, Kristina (2007): The role of therapy dogs in speed and accuracy to complete motor skills tasks for preschool children. In: Anthrozoös, 20. Jg., Heft 4, S. 375–386. 

Zur Quelle

Odendaal, J./Meintjes, R. (2003): Neurophysiological Correlates of Affiliative Behaviour between Humans and Dogs. In: The Veterinary Journal, Heft 165 (3), S. 296-301. 

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