Kaktus, Klee und Kopfsalat

Was ist eigentlich ein Sammelsurium? Der lautmalerische Begriff bezeichnet laut Duden etwas, das sich „mehr oder weniger zufällig nebeneinander befindet und von unterschiedlicher Art und Qualität ist“. Im Fall des wunderschönen Pflanzen-Sammelsuriums trifft das allerdings nur zum Teil zu. Zwar gehören z.B. das Schweizerische Lungenkraut und die Serbische Fichte definitiv zu unterschiedlichen Pflanzenarten – aber sie wurden mit viel Überlegung und gutem Grund in’s gleiche Kapitel gepackt: „Die Einheimischen“! Wobei das „Einheimische“ natürlich immer vom Blickwinkel abhängt, in diesem Fall aber einfach Bestandteil des Namens ist. So weit, so nachvollziehbar. Wer aber könnte die Gemeinsamkeit von Riesenrafflesie (Hä?) und Geflecktem Ahornstab (Nie gehört!) benennen? Wahrscheinlich kaum jemand, obwohl man sie sozusagen vor der Nase hat. Die beiden gehören nämlich zur Gruppe der „Stinker“! Hier braucht es keine weitere Erklärung – in anderen Kapiteln gibt’s zu den Namen auch noch Mini-Infos. So erfährt man beispielsweise bei den „Heilkräftigen“, dass Gelber Enzian bei Bauchschmerzen hilft und Australischer Teebaum gegen Viren, Pilze und Keime wirkt. Oder bei den „Falschen Zwillingen“, dass der Gefleckte Schierling (hochgiftig!) anders als die Wilde Möhre beim Zusammenknüllen der Blätter unangenehm nach Rattenurin riecht (wie riecht der eigentlich?). Da geht man doch lieber schnell weiter zu den „Patrioten“, die als Wahrzeichen verschiedener Länder dienen – vom Chinesischen Roseneibisch (Hawaii-Inseln) bis zur Dahlie (Mexiko). Oder lässt sich zur Zusammenstellung eines Blumentopf-Kräutergartens anregen ...
So viele wunderbare (und subtil witzige) Illustrationen, so viel zu entdecken, zu fragen, nachzuschlagen, in der Natur aufzuspüren, neu zu ordnen, auszuprobieren, zu benennen, zu spielen ... Der Nachfolger von „Walross, Spatz und Beutelteufel“ bietet wieder ein Natur-Entdeckungs-Gesamtpaket, an dem nicht nur Kinder ihre Freude haben werden. Dabei liegt der Fokus nicht auf Wissensvermittlung, sondern auf dem Anstoß von Neugier und eigenem Forscherdrang. Großartig!