Pressemeldung – Was unterscheidet einen Leseclub von einem Buchclub? Es geht ums Lesen, in all seinen Formen. Comics, Bastelanleitungen, Tablets, Podcastequipment und sogar ein 3D-Drucker kommen zum Einsatz, um den Spaß am Lesen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Im Leseclub steht die gemeinschaftliche und aktive Beschäftigung mit dem Lesen im Vordergrund: Außerschulisch, ohne Notendruck und dafür mit Gleichaltrigen und ganz viel Kreativität. Sein 45-jähriges Jubiläum feiert das Konzept in diesem Jahr, in 540 Leseclubs in ganz Deutschland erreichen mehr als 1.600 engagierte Betreuende insgesamt 17.500 Kinder in außerschulischen Angeboten und im Ganztag. Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen, betont: „Leseclubs eröffnen Räume, in denen sich Geschichten mit Erlebnissen verbinden – und schaffen so Zugänge, die jedes Kind auf seine ganz eigene Weise ans Lesen heranführen.“
Regelmäßige aktionsorientierte Angebote sind der Kern eines Leseclubs, circa zwei bis drei Mal pro Woche kommen die Teilnehmenden zusammen. Dabei steht die gemeinschaftliche und aktive Beschäftigung mit dem Lesen im Vordergrund. Der Ansatz zur Leseförderung ist ein niedrigschwelliger, Kinder werden spielerisch und ohne Leistungsdruck an das Lesen herangeführt. Sie lesen Rezepte, um ein Gericht zu kochen, eine Anleitung, um ein Experiment durchführen zu können, schreiben ein Konzept, um ein Podcastinterview zu erstellen oder denken sich Szenen für ein Theaterstück aus. Ein besonderes Highlight sind seit 2024 die DIY-Workshoppakete zum Thema Garten, 3D Drucker und Co., die mit detaillierten Anleitungen eine direkte Umsetzung möglich machen. Vera Kreißel von der Comenius-Schule in Leipzig berichtet: „Wir freuen uns sehr, den Leseclub an unserem Förderzentrum etabliert zu haben und möchten ihn nicht mehr missen. Insbesondere unsere Highlights der Leseförderung wie der Lesewettbewerb finden mit der schönen Ausstattung einen wunderbaren Rahmen und wecken spielerisch Leseanreize, die mit Freude zu einer stärkeren Lesekompetenz führen.“
Jetzt einen Leseclub gründen!
Die Stiftung Lesen bietet regelmäßige Weiterbildungen für die inzwischen über 1.000 freiwilligen Betreuer*innen an. Zur Umsetzung und Gestaltung der Nachmittage können alle Leseclubs auf eine umfangreiche Ausstattung mit Sachmitteln wie Bücher, Zeitschriften, Tablets, Bastelmaterial aber auch Mobiliar zurückgreifen, die im Verlauf der Förderung kontinuierlich ausgebaut wird. Selbstgewählte Schwerpunkte, wie beispielsweise ein Fokus auf digitale Medien und Aktionen oder inklusive Arbeit, werden so gezielt und nachhaltig unterstützt. Voraussetzung für die Gründung ist ein lokales Bündnis vor Ort, etwa zwischen einer Grundschule und der örtlichen Bibliothek, dritter Kooperationspartner ist die Stiftung Lesen. Um die betreuten Angebote im Leseclub an mindestens zwei Tagen pro Woche umsetzen zu können, benötigt ein Leseclub ein Team an freiwilligen Betreuer*innen, die passende Aktionen zusammenstellen und gemeinsam mit den Kindern vor Ort durchführen. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des BMBFSFJ-Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“. Aber auch private Förderer wie der Versanddienstleister Amazon oder die Ferry-Porsche Stiftung finanzieren Leseclubs in ganz Deutschland und stellen Mitarbeitende für ein freiwilliges Engagement frei.
45 Jahre Leseclubs – eine Erfolgsstory!
So sieht erfolgreiche Leseförderung aus: Sie wollen zum 45jährigen Jubiläum einen Beitrag über einen Leseclub in ihrer Nähe schreiben? Gerne stellen wir einen Kontakt her oder helfen mit weiteren Hintergrundinformationen und Gesprächspartner*innen aus. Melden Sie sich einfach unter: mareike.bier@stiftunglesen.de
Über „Kultur macht stark“
Für gerechtere Bildungschancen zu sorgen, bleibt eine der zentralen gesellschaftlichen Aufgaben. Ein Schlüssel dazu ist kulturelle Bildung. Mit „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ, vormals BMBF) daher seit 2013 Projekte der kulturellen Bildung, in denen Kinder und Jugendliche mit erschwertem Bildungszugang neue Perspektiven entwickeln können und in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. 2023 startete „Kultur macht stark“ in die dritte Förderphase, bis Ende des Jahres 2027 stellt das BMBFSFJ dafür jährlich bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Umsetzung des Förderprogramms arbeitet das BMBFSFJ mit Programmpartnern zusammen, ausgewählten Verbänden und Stiftungen.
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Pressebild ©Stiftung Lesen / Theresa Dehmer