PISA: Wir brauchen dringend langfristige, verbindliche Bildungsinvestitionen

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Statement – Heute wurde die PISA-Studie der OECD veröffentlicht, die seit dem Jahr 2000 Bildungsleistungen von Jugendlichen im Alter von 15 Jahren international vergleicht. Das Ergebnis in Kürze: Die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler in Deutschland wird immer schlechter. Doch genau sie ist Grundlage für jeglichen Bildungserfolg. Erschreckend: Konnte sich Deutschland zwischen 2009 und 2018 noch vom OECD-Durchschnitt abheben, ist die Lesekompetenz 2022 nur noch durchschnittlich und wieder auf dem PISA-Schock-Niveau von 2000 angelangt. Der Anteil der Jugendlichen, die nicht ausreichend gut lesen, um später problemlos eine berufliche oder schulische Ausbildung bewältigen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, ist deutlich gestiegen: Rund jeder vierte Jugendliche ist im Bereich der Lesekompetenz besonders leistungsschwach.

Statement: Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen

„Eine der Top 5 Industrienationen – Deutschland – schneidet erneut katastrophal im internationalen Vergleich ab. Wir bekommen wieder einmal deutlich gezeigt, wohin die jahrelange Unterfinanzierung der Leseförderung führt. Denn wer nicht lesen kann, kann sich auch kein Wissen in anderen Fächern aneignen. Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen wie beim PISA-Schock 2001. Wir brauchen verbindliche Bildungsinvestitionen, vor allem für die Leseförderung in Deutschland. Und das nicht erst in den Schulen! Denn Zugänge zum Lesen fehlen bereits in den Familien und Kitas – wir müssen die gesamte Bildungsbiografie der Kinder betrachten und mit sinnvollen Maßnahmen langfristig unterstützen.“

Deutschlandweite, koordinierte Leseförderung notwendig

Über verbindliche, langfristige Finanzierungen hinaus braucht es eine bundesweite Zusammenarbeit, die starre Strukturen überwinden kann. Auf Initiative der Stiftung Lesen und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. setzen sich zahlreiche Partnerinnen und Partner im Rahmen des Nationalen Lesepaktes daher für die Systematisierung der Leseförderung ein. Gemeinsam mit renommierten Bildungsexpertinnen und -experten wird ein Rahmenplan erarbeitet, der Empfehlungen aussprechen soll, wie Kinder entlang ihrer Entwicklungsphasen hinweg optimal beim Lesenlernen unterstützt werden müssen. Mittlerweile engagieren sich 180 namhafte Akteure in der Initiative für die Leseförderung.

PISA 2022: So schneiden Jugendliche im Lesen ab

Knapp 26 Prozent der Jugendlichen in Deutschland können nur sehr eingeschränkt lesen. Das entspricht einer Zunahme von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Damit setzt sich der Negativ-Trend im überdurchschnittlichen Maße fort. 2022 liegt die durchschnittliche Lesekompetenz der deutschen Schülerinnen und Schüler nur noch auf dem OECD-Durchschnittsniveau.

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Kontakt

Laura Trost

Leiterin Marketing und Kommunikation

Tel.: 06131-28890-69

laura.trost@stiftunglesen.de

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