Frühkindliche Bildung braucht starke Fachkräfte – jetzt handeln für mehr Bildungsgerechtigkeit

| Statement

Statementgeber Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen

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Statement – Die TALIS Starting Strong Studie der OECD untersucht die Situation der ECEC-Fachkräfte und Führungskräfte (Early childhood education and care – ECEC) in 17 Ländern und Regionen. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse machen deutlich: Frühkindliche Bildung und Betreuung sind ein Schlüssel für Chancengerechtigkeit und Erfolge auf dem späteren Bildungsweg. Doch die Qualität dieser Angebote ist abhängig von den Menschen, die sie gestalten. Fachkräfte sind hoch engagiert und berichten von großer Arbeitszufriedenheit – gleichzeitig zeigen die Daten alarmierende Belastungen und strukturelle Defizite.

Statement von Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen

„Die TALIS-Studie zeigt klar: Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel zu Bildungsgerechtigkeit – aber sie steht und fällt mit den Menschen, die sie umsetzen. Wir müssen Fachkräfte entlasten, ihre Weiterbildung stärken und für bessere Rahmenbedingungen sorgen. Jedes Kind hat ein Recht auf hochwertige Bildung von Anfang an – dafür braucht es jetzt entschlossenes Handeln. Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung, denn Überlastung und Stress sind die Hauptgründe für den Fachkräftemangel. Es braucht klare Maßnahmen zur Reduzierung administrativer Aufgaben und zur Sicherung von Vertretungskräften. Ebenso notwendig sind gezielte Weiterbildung und zusätzliche Ressourcen. Darüber hinaus müssen wir die Leitungen in öffentlichen Einrichtungen stärken. Sie tragen besondere Verantwortung und stehen vor größeren Herausforderungen. Schließlich gilt es, Bildungsgerechtigkeit zu sichern: Öffentliche Einrichtungen in benachteiligten Regionen müssen gezielt gefördert werden – räumlich, personell und finanziell. Die Qualität frühkindlicher Bildung darf nicht vom Standort abhängen. Und zu guter Letzt: Frühkindliche Bildung beginnt bereits in den Familien und wird in den Kitas fortgesetzt. Aus diesem Grund brauchen wir neben der Stärkung der Kitas auch Angebote, die die die Eltern von Anfang an einbeziehen. Die Buchgeschenke, die im Rahmend von Lesestart 1-2-3 bei den U6- und U7-Untersuchungen in Kinderarztpraxen und Bibliotheken in ganz Deutschland ausgegeben werden, sind ein wichtiges Werkzeug, das den Familien hilft, eine Brücke zwischen frühkindlicher Bildung und langfristigem Bildungserfolg zu schlagen.“

Die Ergebnisse der Studie stehen hier zur Verfügung: https://www.oecd.org/en/publications/results-from-talis-starting-strong-2024_20af08c0-en.html

Unser Beitrag für Fachkräfte: Das KITA-Portal 

Ziel des kostenfreien Angebots ist es, Fachkräfte ganz konkret darin zu unterstützen, den Grundstein für die spätere Lesefähigkeit von Kindern zu legen. Mit Vernetzungsangeboten, Lese-Tipps und vielen Impulsen und Aktionsideen bietet das KITa-Portal eine Anlaufstelle für pädagogische Fachkräfte und unterstützt sie in ihrer täglichen Arbeit: www.stiftunglesen.de/kitaportal

Über das Projekt Lesestart 1-2-3

Buchgeschenke helfen nachweislich dabei, dass in Familien mehr vorgelesen wird. Das zeigen die Ergebnisse des Vorlesemonitors 2024, eine repräsentative Befragung von Eltern zu ihrem Vorleseverhalten. Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Anmeldung als Lesestart-Standort sind auf der Website www.lesestart.de verfügbar.

Statement als PDF

Kontakt

Mareike Bier

PR und Kommunikationsmanagerin

Tel.: 06131 28890-36

mareike.bier@stiftunglesen.de

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