Aktuelle News - Bildung ist mehr als ein individuelles Gut – sie ist ein gesellschaftlicher Auftrag. In Zeiten wachsender sozialer Ungleichheit, politischer Spannungen und sinkenden Vertrauens in demokratische Prozesse wird Lesekompetenz zur Schlüsselressource: Sie befähigt junge Menschen, ihre Potenziale zu entfalten, sich einzubringen und unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Doch aktuelle Studien wie der IQB-Bildungstrend, IGLU und PISA zeigen: Rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen verlässt die Schule mit unzureichenden Lesefähigkeiten. Das ist alarmierend – und ein klarer Handlungsauftrag für die Politik. Die Stiftung Lesen hat daher erneut zum Parlamentarischen Abend in Berlin eingeladen, um über Wege aus der Lesekrise zu sprechen.
Vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen und alarmierender Bildungsstudien steht die Frage im Mittelpunkt, wie Leseförderung wirksamer und nachhaltiger gestaltet werden kann. Mit Impulsen aus Wissenschaft und Praxis soll der Dialog angestoßen und Verantwortung geteilt werden – für Bildung, Teilhabe und Zukunftschancen. Die Stiftung Lesen hat erneut zum Parlamentarischen Abend in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft in Berlin eingeladen. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis wurde diskutiert, wie Leseförderung wirksamer, nachhaltiger und systematischer gestaltet werden kann – und welche Impulse es braucht, um der Lesekrise zu begegnen.
Demografischer Wandel und frühkindliche Entwicklung
Julia Klöckner MdB und Präsidentin des Deutschen Bundestages hat den Parlamentarischen Abend mit einem Grußwort eröffnet. Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Lesen sowie Dr. Michael Hubmann, Präsident des Bundesverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen gaben Impulse, die zeigen, wie eng Lesekompetenz mit dem demografischen Wandel und der frühkindlichen Entwicklung verknüpft ist. Der Abend endet mit einem gemeinsamen Austausch und der Diskussion über wichtige Perspektiven der Leseförderung.
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen sieht die Bundespolitik in der Pflicht: „Ein gutes Lesevermögen ist die Grundlage für Bildung und ein selbstbestimmtes Leben. Doch mehr als ein Drittel der Eltern von Kindern im Alter von 1 bis 8 Jahren lesen ihren Kindern nicht oder nur selten vor – mit weitreichenden Konsequenzen: Jedes vierte Kind in Deutschland verlässt die Grundschule mit unzureichenden Lesekompetenzen, sogar 26 Prozent der 15-Jährigen können nicht gut lesen und über 6 Millionen Erwachsene können nicht lesen und schreiben. Es ist längst fünf nach zwölf, hier die Trendwende einzuleiten.”