„Lesestart: Weil uns Lesen weiterbringt“: Erfolgreich ankommen

© SL / BMBF / Susanne Krum

Pressemeldung – Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag: Gezwungen zu sein, die eigene Heimat zu verlassen, dieses Schicksal erleben nach Schätzungen des UN-Flüchtlingswerks weltweit aktuell über 100 Millionen Menschen – darunter auch 37 Millionen Kinder und Jugendliche. Damit Kinder und ihre Familien mit Fluchterfahrung, die nach Deutschland kommen, gut Fuß fassen können, engagiert sich die Stiftung Lesen bereits seit 2015 gemeinsam mit dem Bundeministerium für Bildung und Forschung dafür: Im Rahmen des Projekts „Lesestart: Weil uns Lesen weiterbringt“ werden dabei kostenlos Bücher und Materialien sowie Fortbildungen für die Mitarbeitenden in Erstaufnahmeeinrichtungen und für Akteur*innen in ausgewählten Modellregionen angeboten. Denn als grundlegende Voraussetzung für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe ist der Erwerb von Sprache und einer angemessenen Lesekompetenz zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Integration.

Mit Maßnahmen der Sprach- und Leseförderung auch die kommunale Ebene zu erreichen und dort haupt- wie ehrenamtliche Akteur*innen im Bereich der Geflüchtetenhilfe in ihrer Arbeit zu unterstützen – genau dies ist das Ziel von „Lesestart: Weil und Lesen weiterbringt“. Neben der seit 2015 aktiven landesweiten Zusammenarbeit mit Erstaufnahmeeinrichtungen ist das Projekt in der aktuellen Phase daher auch in Modellkommunen im Einsatz. Nach Start in Köln im vergangenen Jahr, folgen in 2023 nun mit dem Landkreis Gießen und der kreisfreien Stadt Leipzig die beiden nächsten Modellkommunen.

Medienboxen und Seminare für die Kommunen

Die umfangreichen Materialien und Angebote des Projekts stehen damit nun auch haupt- und ehrenamtlichen Akteur*innen zur Verfügung, die in der Kommune mit geflüchteten Kindern und Familien zusammenarbeiten – sei es in Gemeinschaftsunterkünften und Integrationszentren, Kitas und Grundschulen, Bibliotheken oder auch Familienzentren. Neben den Lesestart-Sets – eine Stofftasche mit altersgerechten Buchtiteln und mehrsprachigen Informationen zum Vorlesen für die Erziehungsberechtigten – gehören hierzu auch eigens zusammengestellte Medienboxen. Verfügbar für die Altersgruppen 0-6 Jahre und 6-10 Jahre, bestehen diese aus Büchern und Spielen, die zum Entdecken, Austauschen und spielerischen Lernen einladen. In begleitenden Online-Seminaren und regionalen Austauschtreffen haben die Akteur*innen zudem die Möglichkeit, sich zum Thema „Vorlese- und Erzählaktionen mit geflüchteten Kindern“ weiter fortzubilden und ihre Erfahrungen miteinander zu teilen.

Anita Schneider, Landrätin Landkreis Gießen: „In Gießen kommen seit Jahrzehnten Menschen an, die Flucht oder Vertreibung erlebt haben. Viele bleiben im Landkreis, viele leben zunächst in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises. Mit unterschiedlichen Ansätzen – in ehrenamtlichen Initiativen, schulischen und beruflichen Maßnahmen – möchten wir dazu beitragen, gute Perspektiven für diese Menschen zu schaffen. Sprache ist dabei ein Schlüssel, weshalb es toll ist, dass unser Landkreis als eine von drei Modellregionen von der Stiftung Lesen ausgewählt wurde. Gemeinsam mit den verschiedenen Akteur*innen möchte der Landkreis diese Angebote nun bestmöglich nutzen.“

Sylvia Gössel, Mitarbeiterin Referat für Migration und Integration Leipzig: „Die Bücher und Spiele im Projekt bereichern den Alltag der Geflüchteten bei uns in der Kommune Leipzig und unterstützen das Deutschlernen. Das Material eignet sich dabei sehr gut, um in unterschiedlichsten Kontexten eingesetzt zu werden. Denn nach der Zeit in den Erstaufnahmen geht der Sprach- und Leseerwerb erst so richtig los, die Effekte sind somit langfristig und nachhaltig.“

Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme Stiftung Lesen: „Die Erfahrung aus den letzten Jahren hat uns gezeigt, dass wir mit unserem Projekt ‚Lesestart: Weil uns Lesen weiterbringt‘ Kinder mit Fluchterfahrungen nachhaltig unterstützen und wichtige erste Schritte im Spracherwerb begleiten können. Daher war es für uns ein naheliegender Schritt, das Projekt auf kommunale Ebene zu übertragen. Unser Ziel ist es, den Familien die bestmögliche Unterstützung im Erlernen der deutschen Sprache zu bieten und zugleich ein starkes Signal für die Lesekompetenz als zentraler Schlüssel zu einer gelungenen Integration zu setzen. Wir danken dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für die anhaltende Unterstützung des Projekts.“

Weiterführende Informationen zum Projekt sowie der Zugang zu weiteren kostenlosen Inhalten in 14 verschiedenen Sprachen können hier gefunden werden: www.stiftunglesen.de/lesestart-weil-uns-lesen-weiterbringt

 

Hier können Sie die PM als PDF downloaden.

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Kontakt

Sebastian Daub

Kommunikationsmanager

Tel.: 06131-28890-54

sebastian.daub@stiftunglesen.de

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