Harper Green

„Time after time“ von Cyndi Lauper? Da fühlen sich sicher nur ältere Leser*innen in die 80er Jahre zurückversetzt. Aber der Twist, eine Dystopie in genau dieser Zeit anzusiedeln und mit Songs und Medienerfolgen dieser Epoche zu spicken, ergibt noch einen zusätzlichen, geheimnisvoll-nostalgischen Reiz bei diesem ja eigentlich zukunftsgerichteten Genre.
Der klassische Song wird - passender- oder auch geschmackloserweise - bei der Beerdigung einer Alterskameradin von Harper Green gespielt. Die Harper gehasst hat. Obwohl sie beide zu einer besonderen Gruppe von Menschen gehören: den Angehörigen der Opfer eines nie ganz aufgeklärten Unglücks während eines Militäreinsatzes. Trotz der Privilegien, die die - autoritäre und übergriffige - Regierung in diesem Fall gewährt, ist Harper ständig in Gefahr. Denn sie verfügt über paranormale Fähigkeiten, derer sie sich erst nach und nach bewusst wird, die sie unbedingt geheim halten muss und die sie zur unfreiwilligen Heldin einer lebensgefährlichen Abfolge von Ereignissen machen, in denen nicht nur der attraktive Junge Lucas eine sehr undurchsichtige Rolle spielt …

Diese Dystopie der etwas anderen Art legt man so schnell nicht aus der Hand! Zu viele Fragen werden aufgeworfen, zu viel Wut heraufbeschworen und … zu viel Neugier! Ein echter Schmöker mit einer spannenden Liebesgeschichte, der zugleich gesellschaftliche und ethische Fragen aufwirft und Lust auf die Fortsetzung macht …